Montag, 26. Juli 2021

magic weekend - prologue

Meine Akkus sind voll. Ich bin gerade so aufgeraeumt, entspannt und geerdet wie seit sehr langem nicht. Und - ein bisschen verknallt.

Aber: Von vorn.

Vor einiger Zeit spielt mir Apple Music ein bestimmtes Lied rein, welches mich spontan an jemanden denken laesst. Man kennt sich locker uebers Web, wir haben uns aber noch nie gesehen oder naeheren Kontakt gehabt. Nicht, dass ich's nicht vorsichtig versucht haette, ab und zu, ueber die Jahre, aber es ergab sich halt nicht oder vielleicht passte es auch einfach noch nicht. Jetzt muss ich mit einem Laecheln an ihn denken und schreibe ihm genau das in einer Whatsapp-Message.

Ich habe als Antwort so ziemlich alles erwartet, aber keine knapp 7minuetige Sprachnachricht, die mich nicht nur thematisch, sondern auch stimmlich ziemlich wegflasht. Es entwickelt sich recht schnell ein angeregter Dialog ueber Gott und die Welt, Zwischenmenschliches und BDSM-Mobiliar, wir telefonieren, und eine Woche spaeter sende ich, zur Motivation an einem langen Tag, und weil ich gerade Urlaub habe und mich ein wenig langweile, ein Tittenbild. Woraufhin der Dialog sowie das gesendete Bildmaterial in Rekordzeit eskalieren und klar ist: Wir muessen uns mal treffen, oder, wie er es formuliert: "zwei Dinge zusammenbringen".

Kurz darauf ist, zu einem anderen Ereignis passend, fuer drei Wochen spaeter ein Hotelzimmer gebucht, er nennt es "was Gediegenes", ich nenne es "alterSchwedeKrassWasFuerEinGeilesHotel", mit Sauna, Pool und allem PiPaPo. Und ich bin eingeladen. OMG!!

Ab nun ist Abwarten und Vorfreude angesagt. Und ganz viel "Was wenn ich nicht... " (gut genug bin, oder schlank genug, oder nicht richtig), kurzum, was, wenn er den Aufwand ganz umsonst betreibt und dann feststellt "meeh, nee, die will ich nicht?". So ein Ego kann ja ziemlich fragil sein, und das dauerhafte Verschmaehtwerden zu hause nagt an mir. Mir wird aber immer wieder versichert, dass das nicht passieren wird. Dass das passen wird mit uns. Und dass ich einfach vertrauen soll. Was ich versuche zu tun und ja auch sehr gut kann, ich gebe gern sehr viel Vorschuss-Vertrauen und habe bisher entweder schlicht Glueck oder eine gute Menschenkenntnis gehabt, denn es wurde nie wirklich enttaeuscht.
Und selbst, wenn es nicht passen sollte, bin ich mir inzwischen sehr sicher, dass wir trotzdem eine Menge Spass bei Kneipentour und Leute treffen wuerden haben koennen.

Unsere Texte werden expliziter, erwartungsfreudiger und detaillierter. Es geht um Vorstellungen, Vorlieben, Erwartungen, Gos, No-Gos und Phantasien bezueglich Sex und auch sehr konkret Richtung BDSM. Und all diese Dinge decken sich an sehr vielen Stellen aufs Vortrefflichste und Erstaunlichste. Ich liebe es z.B., Anweisungen zu bekommen, oder einfach stillzuhalten und genommen zu werden, verfuegbar zu sein, zu folgen. Er liebt die Gegenseite davon. Und nicht geklaerte Stellen, ist man sich einig, kann man ja einfach ausprobieren. Z.B. eine Sub "einfach so" verhauen. Fuer mich eine tolle Sache - ich brauche keinen vorgeschobenen "Grund" wie Bestrafung oder Disziplinierung. Ich mag einfach so Haue, der Endorphine wegen, die der Schmerz freisetzt. Das muss er sehen, ob das klappt, sagt er. Auf jeden Fall erfahren wir so einiges darueber, wie der jeweils andere tickt.

Und er laesst mich wissen, wie ich ihn dann im Hotel zu empfangen habe. Ueber die Tage hinweg immer detaillierter beschrieben. Was bei mir nicht ohne Wirkung bleibt. Ich werde von Tag zu Tag aufgeregter. Und angesexter.

Zwei weitere Wochen, mehrere MB Whatsapp-Chat und -Bilder und einige Telefonate spaeter ist es dann so weit - ich steige mit einem randvollen Koffer in den ICE, in die Stadt auf der Haelfte der Strecke (ich kann ja immer nur Maenner, die sonstwo wohnen), und werde mit jedem km hibbeliger. Unterwegs komme ich immerhin noch dazu, mich mit etwas Home-Office aus dem Zug abzulenken. Danach habe ich nur noch ein Thema im Kopf.

Das Hotel ist schnell gefunden und wirklich sehr gediegen. Wow.
Ich organisiere noch schnell zwei Sektglaeser, entere das Zimmer und vermelde per WA checkin. Der Mann wird in der Lobby warten, bis ich mit den mir aufgetragenen Verrichtungen fertig bin.
Das Bett ist riesig, alles wirklich sehr hochwertig, aber dafuer habe ich jetzt keine Augen. Ich dusche schnell und richte mich einigermassen her. Ich verrichte sorgfaeltig die Vorbereitungen, die im Zimmer vorzunehmen sind. Und als alles fertig ist und ich merke, dass ich eigentlich nur noch auf Zeit spiele, atme ich einmal tief durch und schreibe ihm:
Also ich kann nicht behaupten, mich auch nur ansatzweise bereit zu fuehlen, aber ich bin mit den Vorbereitungen fertig...

Die Antwort kommt prompt:
Gut

Aufs Bett mit Dir

Ich komme

... und nun knie ich wie befohlen nackt, nur mit High Heels bekleidet, Haende auf dem Hintern, mit dem Ruecken zur Tuer und geschlossenen Augen auf dem Bett, das Herz schlaegt mir im Gallopp bis zum Hals und ich harre des Mannes und der Dinge, die da kommen werden ...

 

 


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