Mittwoch, 22. August 2018

genau da.

so viel ist passiert. wir haben die neue wohnung endgueltig gemeinsam bezogen, die wohnung in der anderen stadt ist geraeumt, der neue job des grossen mannes in B hat begonnen. wir sind also endgueltig hier angekommen. vielleicht waere auch noch zu erwaehnen, dass der grosse mann jetzt auch mein verlobter ist. wie genau er das hinbekommen hat, weiss ich nicht, aber ich, die absolute heiratsgegnerin, habe ja gesagt. vielleicht auch, weil bei dem gedanken und gefuehl, ihm zu gehoeren, sowieso nicht mehr wirklich etwas dagegen sprach. jedenfalls freue ich mich tierisch darauf, seine frau zu werden... geplant ist naechstes jahr mai, denn eigentlich boete sich zwar der jahrestag an, aber der ist im winter, und wenn ich schon heirate, dann zwar bitte im ganz kleinen kreis ohne tamtam, aber bitte nicht im wintermantel bei glatteis ^^

was allerdings bei dem ganzen stress mit umzug, jobwechsel und hin und her sehr kurz kam, war das WIR, halt kuessen, kuscheln, sex und bdsm. an dem tag, an dem wir seine alte wohnung ausraeumten und er mit abgabe des alten dienstwagens auch seinen alten job endgueltig hinter sich liess, dachten wir, jetzt wuerde endlich mal eine woche mit zeit fuer uns anbrechen, denn wir hatten den rest der woche beide urlaub. endlich mal loslassen koennen ...

stattdessen bekam der grosse mann genau an diesem tag einen anruf in einer privatangelegenheit, der es richtig in sich hatte und einen rattenschwanz an konsequenzen nach sich zieht, der noch nicht ganz absehbar ist. und weil es nun erstmal wichtigeres zu bedenken galt und mein mann fuer sex & co sowieso eher geloester stimmung sein muss, nun aber den kopf vollhatte, rueckte die aussicht auf mehr intimitaet erstmal wieder in den hintergrund. (bei mir ist das andersrum, ich bekomme _durch_ eine session den kopf total frei - aber ich befinde mich ja auch auf der passiven seite. ich kann mir sozusagen den kopf freispielen lassen und muss gar nicht schon mit einem grundgedanken oder einer grundidee anfangen. grosser vorteil.)

mein problem dabei: in meiner erfahrung ist das zurueckgehen der intimitaet (von meiner seite aus) ein zeichen dafuer, dass ich keinen bock mehr auf den mann habe. und obwohl ich objektiv wusste, dass es nicht so ist, fuehlte ich mich mich subjektiv zurueckgewiesen, ungewollt. obwohl ich ihm eigentlich einfach die zeit geben wollte, die er braucht, und einfach fuer ihn da sein wollte, ohne zu nerven, verlor ich langsam aber sicher die kontrolle ueber mich und wurde zunehmend zickig und launisch. was mich selber tierisch nervte. denn in der zwischenzeit wurde unser neues zuhause schoener und schoener, wir planten unsere hochzeit und wir konnten endlich jeden abend nebeneinander einschlafen und morgens nebeneinander aufwachen.

Was die sache nicht besser machte, war, dass ich neben der runtergefahrenen intimitaet ja noch die zweite baustelle habe: er hat mich angefixt, mir einen ganz kleinen ausschnitt dessen gezeigt, wie sich bdsm in diesem rahmen anfuehlen kann ... und nachdem das nun endlich ohne heimlichkeiten und fremdgehen moeglich ist, will ich mehr. ich will so viel ausprobieren. mich ausprobieren. er hat mir ja gefuehlt jahrzehnte ausgiebige erfahrungen voraus. ich dagegen fuehle mich gerade wie das kind, das mit leuchtenden augen vor dem bonbonladen steht und das erste mal selber rein darf.

das dilemma: ich koennte ja anderweitig spielen gehen. aber - ich will nicht, bzw. ich konnte nicht. die situation, mich die ganze zeit zurueckhalten zu muessen, senkte meine libido ins bodenlose. ich hatte einfach ueberhaupt keinen bock mehr auf irgendwen ausser ihn. ich weiss, ich kann jederzeit selber sex initiieren. aber das ist einfach nicht das selbe, als wenn mich der grosse mann von sich aus will.

dann kam auch noch eine woche urlaub mit kind und ex dazwischen, geplant und gebucht letztes jahr, noch bevor ich den grossen mann ueberhaupt kennenlernte. ich wollte eigentlich gar nicht mitfliegen, aber gewisse umstaende (die sich dann vor ort in luft aufloesten ... grrrrrr) machten es vermeintlich noetig, so dass ich doch, wenn auch verkuerzt, mitflog. ich vermisste meinen mann so unglaublich. all die stunden am meer, die lauen abende, wo ich mir dachte: warum bist Du nicht hier?.

und dann kam endlich der rueckkehr-tag. ich war voellig hibbelig. ihn endlich wiedersehen!! ich war frueh zu hause, konnte also erstmal urlaubswaesche durchwaschen, mich vorsichtshalber fickbereit machen und ging dann noch eben einkaufen. als ich wiederkam, war die tuer nicht abgeschlossen, und Sie koennen sich nicht vorstellen, was fuer ein herzklopfen ich hatte ... (damit hatte ich selbst nicht gerechnet, dass das immer noch so gut klappt ^^)
die begruessung war kurz und herzlich, dann ging der grosse mann aber zur tagesordnung ueber. er duschte, ich kochte, er setzte mich ueber neuigkeiten in der doofen angelegenheit ins bild, wir assen, tranken wein, quatschten ein bisschen, sassen auf dem sofa und scrollten unsere timelines durch. und ich dachte mir - ok. es ist halt noch nicht so weit. obwohl ich ein paar mal meinte, dieses kribbeln zu spueren ... aber es geschah: nichts.

irgendwann sass ich mit fon auf dem sofa, und in dem moment, als der grosse mann aus dem zimmer ging, spuerte ich das kribbeln wieder, diese besonderen schwingungen, bei denen sich die nackenhaerchen aufstellen. ich hoerte ihn im schlafzimmer. hoffte. merkte wie mein puls hochfuhr. er kam wieder, setzte sich aufs sofa. mit dem halsband in der hand.
"du hast viel zu lange nicht mehr gekniet..."

diese stimme. dieser blick..... ich schaue Dich eine sekunde an, kniee dann mit einer bewegung vor Dir, senke den kopf, schliesse meine augen und hebe meine haare, um Dir meinen hals darzubieten. mein herz rast, und als Du das leder befestigst, fuehle ich drei dinge: liebe, geborgenheit und eine so grenzenlose erleichterung, dass es mir die traenen in die augen treibt.

(was erstmal ausbleibt, ist: der sexuelle kick. mein koerper hat scheinbar in den letzen wochen gelernt, vorsichtshalber erstmal nicht zu reagieren... )
ich schaue ihn laechelnd an, der grosse mann erwidert das laecheln nicht und deutet mit einem kopfnicken auf seinen schwanz. ich beuge mich vor und beginne ihn mit dem ganzen aufgestauten hunger und verlangen zu blasen. ich habe ihn so vermisst... "wem gehoerst du?", fragt er. "Dir", antworte ich. "wem willst du gehoeren?", fragt er. ich schaue ihn an. "nur Dir", antworte ich, und nichts koennte sich richtiger anfuehlen als diese worte.
zwischendurch legt er immer wieder eine hand an meinen hals, drueckt mit der anderen meinen kopf auf seinen schwanz und erzwingt ein deep throat... was herausfordernd ist. was er natuerlich genau weiss: "gemein nach dem essen, hm?" ... grrr. ja. gemein. "hände auf den ruecken", macht er das ganze noch schwieriger (aber natuerlich auch geiler), aber ich brauche meine ganze konzentration um gegen den wuergereflex anzuarbeiten. was bedeutet: mein kopf kann weiter nicht abschalten, obwohl ich wirklich einfach nur lust auf ihn habe.

"stell dich hin. zieh dich aus", sagt er irgendwann. ich stelle mich vor ihn. "setz dich drauf", sagt er, und ich folge der anweisung und mist, ich merke, dass ich so gut wie gar nicht feucht bin. "hmmmm, so trocken?", fragt er mich, und zack hat er mein selbstwertgefuehl aktiviert, das gefuehl, sexuell nicht zu genuegen, und ich schelte mich innerlich, dass mein koerper mal wieder nicht tut, wie er soll und ueberhaupt... schuldbewusst feuchte ich meiner finger an und will nachhelfen. "das geht auch ohne", haelt er mich ab, und normalerweise ja, klar, aber heute haenge ich, bei ueber 30°C irgendwie schwitzend an dem sofa und seinen schenkeln festgeklebt, fest und kann mich nicht so bewegen wie ich will und es funktioniert alles nicht wie es soll. ich wurschtele also eher verpeilt auf ihm herum, und dann -aaaaaaah- kneift er mit schmackes meine nippel. ich zucke zusammen. er kneift nochmal zu. der schmerz ist echt fies. aber mein koerper, dieser verraeter, reagiert nun doch endlich mal.

leider bin ich zu sehr zusammengezuckt. sein schwanz steckt nicht mehr in mir. "nimm die haende hinter den kopf", sagt er, waehrend ich mich wieder auf ihn setze, und dann, fast beilaeufig: "und wenn du mich nochmal rausschmeisst, tue ich dir richtig weh". und zwar in einem knochentrockenen ton, der mir klar macht, jede widerrede oder zuwiderhandeln waere an dieser stelle echt fatal. bäm. das sitzt. und klack, legt sich bei mir der schalter um. endlich. mein koerper faengt innerlich an zu vibrieren, als ich mich auf ihm bewege. "geht doch...", kommentiert mein herr.

"du nimmst jetzt dein glas, holst dir noch was zu trinken, gehst rueber und kniest dich aufs bett".
das einzige, was mein kopf jetzt noch denkt, ist wirres zeug wie "oh mein gott, soll ich jetzt auch sein glas nachfuellen oder nicht, seins ist doch noch halb voll, was ist jetzt richtig??" - kurzum, ich bin komplett "drin". ich klettere mit zittrigen beinen von ihm, entscheide mich dafuer, beide glaeser mitzunehmen, lasse in der kueche vor nervositaet fast eine flasche wasser fallen, aber schaffe es dann doch unfallfrei, beide glaeser zu fuellen.

ich begebe mich ins schlafzimmer und tue, wie mir geheissen. ich knie mich aufs bett und warte. hoere ihn hinter mir den schrank mit den schlaginstrumenten oeffnen. ich weiss nicht, was er nimmt. er naehert sich mir, mein atem geht schneller, ich lege den oberkoerper auf dem bett ab und strecke den hintern hoch. kurz passiert gar nichts. er laesst mich zappeln. dann hoere ich den ton der verhassten (und geliebten) dressurgerte, wenn sie durch die luft faehrt... allerdings nur den ton, ohne mich zu treffen. er tippt meinen hintern nur an. dieses spiel wiederholt sich ein paar mal und verdammt, natuerlich weiss er genau, wie sehr er mich damit hochfaehrt, wie ich mit jedem antippen mehr den ersten schlag erwarte und befuerchte.

der bleibt aber erstmal aus, stattdessen greift der grosse mann zum flogger. ich entspanne ein wenig. und dann faengt er an. erst langsam. weich. zum warm werden. ich schnurre vor mich hin und geniesse. zwischendurch seine haende, die meinen hintern streicheln. er bleibt unter der schmerzgrenze, es fuehlt sich einfach toll an, ich koennte das stundenlang weiter geniessen und merke, wie ich mich immer weiter hineinfallen lassen kann. ich liebe das gefuehl der weichen lederriemen auf meinem koerper, ich liebe das geraeusch, welches sie machen, wenn sie durch seine hand gleiten, bevor er ausholt. es hat etwas meditatives, denn auch wenn das teil durchaus auch wehtun kann, ist es in erster linie ein absolutes wohlfuehlinstrument.
dann macht er erstmal pause und ich bekomme einen schluck wasser. ich schaue ihm zu, wie er die kurze peitsche aus dem schrank holt. ich liebe auch dieses teil, wenn auch aus ganz anderen gruenden. ich atme durch, lege den oberkoerper wieder ab und hebe meinen hintern. "brav", sagt er und beginnt auch wieder kurz leicht, dann schnell intensiver werdend meinen hintern mit praezisen schlaegen weiter zu bearbeiten. mein atem geht tiefer, mein focus ist komplett bei ihm und bei dem gefuehl der peitsche auf meinem hintern. langsam geht es ueber die schmerzgrenze. bei zwei, drei gezielten schlaegen muss ich schon etwas tiefer einatmen und kralle mich ins bettzeug (diese habe ich auch jetzt noch als spuren auf meinem hintern ^^). ich bin so tief eingetaucht wie lange nicht...

...

und dann klingelt das telefon. das kind ist noch im urlaub. und auch wenn ich kurz erwaege, es einfach klingeln zu lassen... waere es egal.
der magic moment ist vorbei.
shit. shit!! ich gehe also ran, sage kurz dem kind gute nacht und gehe dann zurueck ins schlafzimmer. "jetzt bist du raus, hm?" fragt er und ja. ich koennte vielleicht wieder reinkommen, aber wir sind wohl eher beide raus. da aber auch alles andere in letzer zeit zu kurz kam, verlegen wir uns kurzerhand auf kuscheln, blasen und rummachen auf dem bett, bis er mich greift, auf den bauch dreht, fest meinen nacken packt und meinen kopf in die kissen drueckt, um mich mit der anderen hand von hinten hart zu fingern. ich weiss gar nicht, was geiler ist, seine finger in mir oder seine hand in meinem nacken... kurze zeit spaeter liege ich keuchend neben ihm (es sind immerhin immer noch ueber 30°C, mithin so gar kein sexwetter, eigentlich...), und ich will mich an seinen hals kuscheln, aber er haelt mich so fest, dass ich nicht zu ihm hochrutschen kann, ein stueck unterhalb von ihm liege und meinen kopf nur an seine seite legen kann. und irgendwie passt das in dem moment wunderschoen. weil es mich physisch an meinem platz haelt.

dann liegen wir eine lange weile einfach nur eng aneinandergeschmiegt da und geniessen wortlos gegenseitige streicheleinheiten. "jetzt bin ich wieder zu hause", sage ich leise, und: "schoen", antwortet der grosse mann.

"wir haben noch wein", meint er nach einer weile, und wir lassen den restlichen abend bei wein und einem einen film ausklingen. mein mann auf dem sofa, ich vor ihm auf dem teppich, den kopf an seine beine gekuschelt, seine hand sanft meine schulter streichelnd. und alle zweifel sind wie weggeblasen. ich bin da wo ich hingehoere. genau da. und will nirgendwoanders sein.

4 Kommentare: